Heute haben wir den ganzen Tag sonniges Wetter bei angenehmen Temperaturen. Von Gambarie (Kalabrien) zunächst eine längere Strecke leicht hügelig auf der S 183 Richtung Süden. Die Straße verläuft anfangs im teilweise dichten Wald, bietet aber dann (aufgrund der heute glücklicherweise guten Sicht) schöne Ausblicke auf die Straße von Messina und auf Sizilien mit Ätna. Dann folgt eine längere, aussichtsreiche Abfahrt (Sicht bis zum Ionischen Meer) bis nach Bagaladi, wo wir uns in einem Lebensmittelgeschäft für die nächsten einsamen Kilometer versorgen. Hinter Bagaladi fahren wir wieder aufwärts auf einer Nebenstraße Richtung Roccaforte del Greco in eine karstig-schroffe Bergwelt. Der Ort wirkt nicht gerade einladend. Wir fahren weiter und der Blick auf das Tal des Geröllflusses Amendolea bis zu dessen Mündung im Ionischen Meer wird frei. Das Gelände ist übersichtlich und auf der gegenüberliegenden Seite des Tales sieht man den weiteren Verlauf unserer Route Richtung Bova. Wir folgen der Straße dann über Ghorio abwärts ins Tal (kurz hinter Roccaforte noch eine kleine, wilde Müllkippe mit verbranntem Auto). Die Straße wird immer schlechter (große Löcher und viele Steine) und es geht trotz starkem Gefälle nur sehr langsam voran. Wir überqueren den Amendolea auf einer Brücke und fahren aufwärts bis oberhalb des Ortes Roghudi Vecchio. Der Ort wurde vor nicht langer Zeit von seinen Bewohnern verlassen, bedingt durch Regenfälle, die ihn fast ganz zerstört haben. Nur die Kirche macht - zumindest äußerlich - einen renovierten Eindruck. Weiter geht es sehr steil bergauf (Straße wieder in einem akzeptablen Zustand) bis zur Abzweigung nach Roghudi Ghorio, welches noch bewohnt ist. Dann ein Stück abwärts an einem nicht ungepflegt wirkenden Friedhof vorbei. Auf den Gräbern viele bunte Blumen. Anschließend wieder sehr steil aufwärts (mein Tacho zeigt Max-Steigung 20% an). An der Straße ein paar Schweine im Schatten einer Mauer, die hier frei rumlaufen und sich in der Mittagszeit vor der Sonne schützen. Nach längerer Steigungsstrecke (ab etwa der Hälfte nicht mehr ganz so steil) erreichen wir in einem Waldstück den Scheitel und kurz später die Abzweigung nach Casalnuovo. Ab hier folgt eine über 20 km lange aussichtsreiche Abfahrt bis an die Küste des Ionischen Meeres. Oberhalb von Bova stoppen wir an einem schön eingefassten Brunnen, um Wasser nachzufüllen. Mit uns halten gleich zwei Autos von Einwohnern der Gegend, die hier ihr Trinkwasser abfüllen. Weiter bergabwärts fahren wir noch nach Bova (mit schönem historischem Zentrum) hinein, wo eine größere Dampflok (deren Transport den Berg hinauf einen ganzen Tag gedauert haben soll) aufgestellt ist. Bova (zweisprachige Orts- und Straßenschilder) gilt bis heute als Zentrum der griechischen Gemeinden im Aspromonte. Anschließend abwärts bis Bova Marina und dann an der Küste entlang weiter bis zu unserem Ziel Melito di Porto Salvo (Kalabrien). Die Aussicht auf Sizilien und den Ätna (bei guter Sicht) und der Aspromonte auf der Landseite machen den Reiz dieses Küstenstreifens aus. Die Ortschaften machen dagegen einen wenig einladenden Eindruck. Hotels sind rar. Etwas außerhalb von Melito finden wir aber eine Ferienanlage an einem sehr schönen Strand (bei guter Sicht Sizilien und Ätna im Hintergrund), wo wir uns ein Zimmer nehmen. Hier noch zwei schöne Videos vom südlichen Aspromonte:
Youtube-Video "Aspromonte antico"
Youtube-Video "Aspromonte antico 2"
Landschaftlich hervorzuhebende Abschnitte: Gambárie - Bova Marina
Verkehr: An der Küste zwischen Bova Marina und Melito di Porto Salvo mäßig Verkehr, sonst wenig bis sehr wenig Verkehr
Übernachtung: Ferienanlage bei Melito di Porto Salvo, 40 EUR pro Person (Zweibettzimmer, Halbpension)
Abendessen in der Ferienanlage: Pasta /Schwertfisch mit Beilage / Salat /Früchte
Bewertung: Geräumiges Zimmer, relativ primitive Einrichtung, Abendessen und Früstück O.K.
Etappenlänge: 106 km | Aufstieg gesamt: 1.708 m |
Abfahrt: 09:10 Uhr | Ankunft: 16:40 Uhr |
Nettofahrzeit: 5 h 38 min | Fahrzeit + Pausen: 7 h 30 min |
v Ø (netto): 18,8 km/h | v Ø mit Pausen: 14,1 km/h |
Höchsttemperatur bei 28°C